
Ahlen/Hamm (at). Die meisten Menschen denken beim Stichwort American Football wohl an brachiale Typen mit Helmen und Schulterpads, die sich auf dem Platz um einen nicht mal runden Ball streiten. Dabei ist es weitaus komplizierter. Es gibt eine Unmenge an Spielzügen für die Offense als auch die Defense. Dazu gibt es noch sogenannte Special-Teams. Jeder Spieler hat dabei seine ganz individuelle Aufgabe. Nicht selten besteht deswegen ein Footballteam aus 50 und mehr Spielern sowie etlichen Betreuern.
„Es ist sehr komplex und eben kein blödes Herumgehaue. Nicht umsonst wird es auch Rasenschach genannt.“, erläutert Martin Huerkamp, Linebacker der Aces Ahlen/Hamm, der seit mittlerweile 22 Jahren diese Randsportart betreibt. Genau das ist seine Faszination an dem manchmal dann doch eben harten Kontaktsport. „Man braucht sehr viel Spielintelligenz. Es kommt darauf an, wer wo steht und wer wen attackiert“, erklärt er. Und das ist erst ein Tropfen auf dem heißen Stein.
Bereits seit 10 Jahren gibt es die Aces. Vorher hießen sie noch Black Eagles und trainierten damals im Sportpark Nord. Um jedoch ein größeres Einzugsgebiet zu bekommen wechselte das Team zum HSC Hamm, wo es heute spielt. „Es gab viele Tiefpunkte und Zeiten, in denen wir nur mit zehn Leuten beim Training waren“, so Gründungsmitglied und Ahlener Huerkamp. Zum Vergleich: Mittlerweile sind es über 30. Mittlerweile gibt es neben dem Seniorenteam auch eine U12, U14, U16, U19 sowie eine Damenmannschaft. Vor zwei Jahren übernahm Headcoach Michael Hap die U19 und die Senioren. Hap ist seit 24 Jahren Trainer, ist dazu noch bei den Langenfeld Longhorns aktiv und hat auch schon in der ersten Bundesliga bei den Cologne Falcons gecoacht. Der neue Trainer hat sich für die damals zwei Jahre sieglosen Senioren schon gelohnt. Denn nachdem Hap das Team übernahm wehte ein anderer Wind. „Ich musste erst einmal ein Team formen“, lacht Hap und erinnert sich zurück. „Über den Winter haben wir einen riesen Aufbau betrieben.“ Allen Anschein nach hat es wohl etwas gebracht, denn momentan haben die Aces den zweiten Platz in der Landesliga inne. Und je nachdem, wie viele Teams absteigen, könnte auch ein direkter Aufstieg oder ein Relegationsspiel drin sitzen. Das ist momentan jedoch noch reine Spekulation. Falls es jedoch nicht klappt wollen die Aces spätestens in der nächsten, im Frühling startenden Spielzeit in die Verbandsliga aufsteigen.
Noch ist die aktuelle Spielzeit jedoch nicht beendet. Vergangenes Wochenende verlor das Team beim jetzt feststehenden Aufsteiger Siegen Sentinels mit 21:7 und am kommenden Samstag haben die Aces ihr letztes Heimspiel. Kickoff ist um 15 Uhr hinter der Franz-Voss-Halle (Südbad 9) in Hamm-Berge. Der Eintritt ist frei. Zu Gast sind die Bielefeld Bulldogs, die den Ahlen/Hammern im Hinspiel mit 24:7 unterlegen waren. „Bielefeld wird alles versuchen, um uns den zweiten Platz wegzuschnappen“, so Hap. „Im letzten Spiel haben wir sie früh geknackt, das müssen wir auch dieses Mal wieder versuchen und alles in die Waagschale werfen.“ Justin Bockey